Wartungseinsatz vor Wintereinbruch: Hochstubaihütte

Veröffentlichung: 20.September 2023

Die Webcam auf der Hochstubaihütte mit Blickrichtung West machte die letzten Wochen Probleme. Der Grund war ein neues Test-Kameramodell welches noch nicht ausgiebig getestet war und dann auch tatsächlich aus der Ferne unlösbare Probleme machte. Richtig, ein solches Kameramodell dort einzubauen ist von Haus aus nicht die beste Idee. Aber dass wir in diesem Jahr nochmal hinauf mussten (ohne Helikopter) war uns damals von Haus aus klar. Die Hochstubaihütte befindet sich bereits in der Winterruhe und in dieser Woche droht der erste größere Wintereinbruch. Da auch der Wanderbus in das Windachtal an diesem Wochenende in die Winterruhe geht (erspart 500 Höhenmeter Aufstieg) lief uns nun die Zeit sprichwörtlich davon. Also machte ich mich am Mittwoch alleine auf den Weg nach Sölden und nahm den Wanderbus ins Windachtal bis kurz unterhalb der Fiegl's Hütte (die Bushaltetstelle befindet sich auf 1850 Meter). Von dort stand ein über dreistündiger Aufstieg mit 1300 Höhenmetern an. Vorbei am Seekarsee über die Himmelsleiter zur verlassenen Hochstubaihütte auf 3173m. Die letzten 300 Höhenmeter sind nicht nur sehr steil sondern aufgrund der dünnen Luft für "Nicht-Akklimatisierte" sehr anstrengend. Oben erwarteten mich Nebelschwaden, keine Sonne, starke Windböen und ein paar Grad über dem Gefrierpunkt. Es galt sich also erstmal auszuruhen und die Sachen zu trocknen. Dabei konnte ich den von der DAV Sektion Dresden neu renovierten Winterraum besichtigen. Die Jungs haben echt tolle Arbeit geleistet! Nach einer einstündigen Ruhephase macht ich mich nun daran die Kamera zu tauschen. Da das Problem ja genau eingegrenzt werden konnte war es auch möglich nur das mitzunehmen was auch wirklich benötigt wurde. Nachdem die Kamera wieder Bilder lieferte machte ich mich sofort wieder auf den Weg nach unten. Ich wählte die Abstiegsroute über die Kleble-Alm bis ganz runter nach Sölden (ohne Bus). Das sind etwa 1850 Höhenmeter Abstieg. Anfangs kommt man aufgrund der großen Geröll-Blöcke nur langsam voran, ab etwa 2600 Metern Meereshöhe geht es aber schnell abwärts. Bereits nach 2,5 Stunden erreichte ich den Dorfrand von Sölden. Da ich größere Teile der Abstiegs langsam abwärts gejoggt bin sollte man dafür aber eigentlich mehr Zeit einplanen. Die Füße und Zehen werden es einem Danken! Nun hoffen wir dass die beiden Kameras dort oben den Winter über durchlaufen und spannende Eindrücke liefern. Allerdings ist der Standort extrem exponiert, man kann nie wissen was den Winter über passiert... Ein defektes LTE-Modem würde genügen um beide Kameras außer Gefecht zu setzen. Die Hütte im Winter zu erreichen ist meist schwierig, manchmal unmöglich. Öffnen wird die Hochstubaihütte erst wieder im Juni 2024.

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DAV Sektion Dresden
Hochstubaihiütte